21.04. Hoengseong
Hoengseong ist nach Wonju unser naechster Aufenthaltsort fuer 2 Tage. Auf die 50.000 Einwohner der Stadt kommen etwa 40.000 Rinder. Das lokale Essen ist also eindeutig rindfleischlastig und wiederum sehr lecker. Eine andere Spezialitaet ist die Toddog-Wurzel und hilft wie viele koreanische Speisen gegen alle moeglichen Krankheiten. Die Mitglieder des hiesigen Rotary Clubs fuehrten uns zunaechst ueber den Wochenmarkt und liessen uns einige Leckereien kosten: Glasnudelwurst, Fischkuchen und fritierte Baelle gefuellt mit roter Bohnen Paste und Klebereis, von uns spontan Koreakrapfen getauft. Runter gespuehlt mit einem Schluck makoli – etwa vergleichbar mit Federweisser.
Anschliessend waren wir beim Buergermeister geladen und haben dann noch die aelteste katholische Kirche der Provinz Kangwon besucht.
In der Naehe der Stadt sind sowohl koreanische als auch amerikanische Streitkraefte stationiert. Wir haben jedoch mit Erleichterung festgestellt, dass die Tiefflieger-Testfluege sich auf die Tageszeit beschraenken. Unser Dolmetscher Herr Lee hat uns erklaert, dass wohl die meisten Suedkoreaner die weitere Anwesenheit der Amerikaner sehr begruessen.
Uns ist in letzten Tagen mehrfach aufgefallen, dass die Koreaner den Koreakrieg Bruderkrieg nennen und trotz der Invasion und Zerstoerung durch die nordkoeranische Armee das Volk von Nordkorea als Brueder und Schwestern betrachten. Es findet auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Wiedervereinigung statt, jedoch nur zoegerlich und mit grossen Vorbehalten wegen der wirtschaftlichen und ideologischen Unterschiede zwischen den beiden koreanischen Staaten. Der am 8. April neu gewaehlte Praesident verzichtet wohl ausserdem auf die von seinen Vorgaengern praktizierte Sonnenscheinpolitik gegenueber Nordkoerea und deshalb wird es wohl noch eine Weile dauern, bis Korea ein GSE-Team aus Nord- und Suedkoreanern ins Ausland wird schicken koennen, wie auch der Buergermeister bedauerte.
Nach einem sehr schmackhaften Abendessen aus gegrilltem Rindfleisch (Bulgogi) machten wir uns auf den Weg in eine Bar um mit unseren Gastgebern noch ein Schlummerbier zu geniessen. In Korea sind so gut wie alle dieser Lokalitaeten mit Karaokeanlagen ausgestattet. Da Karaoke hier zum guten Ton einfach dazu gehoert, fackelten die Rotarier nicht lange, griffen zum Mikro und haben es tatsaechlich geschafft 3 von uns zum Singen zu bringen und zur Ueberaschung aller tat es nicht mal weh.