Doreen Zimmers Korea Blog

23.04. bis 26.04. Gangneung 

Unsere Reise setzte sich nach dem Besuch in Hoengseong mit der Fahrt nach Gangneung am Ostmeer fort. Im Gegensatz zu Hoengseong, wo die rotarische Gesellschaft eher robust wirkte und teilweise an Provinzfuersten erinnerte, kamen die Rotarier in Gangneung sehr gediegen daher. In Gangneung ist der Club unseres inzwischen lieb gewordenen Begleiters und GSE-Beauftragten Mr. Choi zu Hause und uns wurde ein ganz besonderer Willkommensgruss bereitet. An der Mautstation erwarteten uns nicht weniger als 10 Clubpraesidenten mit Welcome-Transparent. Ein weiteres Transparent erwartete uns am Rathaus. Nach kurzem Stelldichein beim Buergermeister besuchten wir eine Soju-Destillerie. Soju ist en Schnaps auf Kartoffel- und Reisbasis mit einem Alkoholgehalt von ca. 19 %. Dieses Getraenk wird zu jedem Abendessen gereicht und mit lauten Je-Jo-Rufen auf Ex (one shot) hintergekippt.

Die erste Nacht in Gangneung verbrachten wir im edlen Hyundai-Hotel. HotelansichtDie beheitzte Klobrille hielten wir zunaechst fuer besonderen Luxus. Die gibt es aber in jedem besseren koreanischen Apartement. Die koreanischen Arpartements lernten wir in den naechsten 3 Naechten kennen. Die Clubs von Gangneung haben sich fuer uns in Zeug gelegt und Aufenthalte bei Gastfamilien organisiert. Das Problem hierbei war, dass kaum jemand englisch spricht und wir so die Tagesablaeufe der Familien ordentlich durcheinander gewirbelt haben. Kinder, die studieren und englisch sprechen wurden extra aus Seoul nach Hause zum Uebersetzen beordert, andere mussten den Sonntagsschlaf morgens um 8 abbrechen, damit am Fruehstueckstisch Kommunikation moeglich war. Die homestays waren damit fuer beide Seiten anstrengend, aber auch sehr spannend. Ich habe an 3 Abenden 3 koreanische Familien und deren Wohnungen kennengelernt. Da ich immer bei Rotariern untergebracht war, sind diese Wohnungen fuer den koreanischen Alltag eher nicht repraesentativ. 

Auf dem Programm standen in den 3 Tagen eine historische Wohnanlage fuer Adelige aus der Joseon-Dynastie, eine High School fuer Technik und Landwirtschaft, das Geburtshaus des beruehmten Lehrers Yulgok Lee hi (ist auf dem 5.000 Woon-Schein abgebildet). Dessen Mutter gilt als Mutter der Nation und ist die erste Frau, die demnaechst auf einem koreanischen Geldschein (50.000 Won) erscheinen wird,Entwurf Geldschein weitere Tempelanlangen, ein Fishing Research-Institute. Hier werden Fische und andere Meeresfruechte gezuechtet und ausgesetzt, um die Ueberfischung des Ostmeeres zu verhindern. Wir besuchten einen grossen Fischmarkt fuer getrocknete, tote und lebende Fische. Bettina ist hier fuer uns alle in die Bresche gesprungen und hat den von unseren Begleiterin angebotenen lebenden Baby-Tintenfisch gegessen und unseren Respekt geerntet. Gangneung ist u. a. bekannt fuer Tofu. Diesen durften wir auch mehrmals geniessen.Tubu Gericht Schliesslich besuchten wir noch eine koreanische Sauna. Wie in Deutschland gibt es hier einen Bereich zum Schwitzen und verschiedene Tauchbecken. Der Schwitzbereich wird von Maennern und Frauen gemeinsam benutzt. Man ist nicht nackt, sondern traegt die hier uebliche Saunakleidung (kurze Hose und T-Shirt). Gebadet wird natuerlich nackt. Hier sind Maennlein und Weiblein voneinander getrennt. Diese Aufzaehlung stellt nur einen Teil unseres wie immer straff gespannten Programmes dar. Wir haben dennoch ein paar Minuten am Strand des Ostmeeres verschnaufen koennen und uns in Gangneung sehr wohl gefuehlt.